Arpke, 15.02.2024

Back home. Nach einem vorerst letzten Treffen mit Stu Kawowski im Conch sind wir am Mittwoch um 15 Uhr neuseeländischer Zeit nach Hongkong geflogen und von dort nach Frankfurt. Um 13 Uhr haben wir schließlich unseren Arpker Heimathafen erreicht. Unser erster Eindruck: Es muss hier ja ganz schön geregnet haben. Gut, dass wir das nicht miterlebt haben.

Auckland, 13.02.2024

Zum Abschied gab es noch mal in Pacific Bay einen wunderschönen Sonnenaufgang für uns. Auf dem Weg nach Auckland sind wir dann in Whangarei am Table Tennis Centre vorbeigefahren (das Hollow sich gerne mal in den Wochen zuvor angesehen hätte, wozu es aber nie gekommen war, irgendwas war ja immer). Unser Hotel n Ponsonby befindet sich diesmal gegenüber von einem Park an der Ponsonby Road, in dem ein Künstler ein paar historische Bauten versenkt hat. Und natürlich sind wir nicht an dieser wunderbaren Eisdiele vorbeigekommen ...

Pacific Bay, 12.02.2024

Letzter Strandtag vor Arpke. Erst in der Whangaumu Bay und am späteren Nachmittag zum Abschwimmen in der Pacific Bay. Der Letzte lässt das Wasser ab.

Whangaumu Bay, 11.02.2024

Die Wehmut steigt. Nur noch zwei Tage an der Tutukaka Coast, dann geht es wieder nach Hause. Ein letzter Sonntag am Strand. Schnüff!

Pacific Bay, 10.02.2024

Nichts ging mehr, als wir von einer Wanderung, die uns von der Whangaumu Bay nach Ngunguru führte, in unser Häuschen in Pacific Bay zurückkehrten, erst einmal geschlafen haben und dann baden gegangen waren. Kein Licht, kein heißes Wasser, kein WLAN, kein Strom. Und Ann, unsere Vermieterin, war gerade in Auckland. Also fuhren wir nach Tutukaka, aßen im Schnappa Rock zu Abend, luden dort unsere Handys auf und spazierten kurz über den Twilight Market. Doch unsere Vermieterin meldete sich nicht. Was tun? In Erwartung eines Abends, an dem wir weder Netflix gucken noch lesen können, beschlossen wir, am nächsten Tag vorzeitig nach Auckland zu fahren und dort die letzten Tage bis zu unserer Abreise zu verbringen. Doch siehe da: Als wir wieder daheim ankamen und uns schon damit abgefunden hatten, lauwarmes Bier trinken zu müssen, sprang der Bewegungsmelder mit etwas Verzögerung doch noch an. Und der Abend war gerettet.

Whangarei, 09.02.2024
Wir können's nicht lassen. Heute sind wir nach Whangarei gefahren, um eine Schutzhülle für Hollows Koffer zu besorgen, damit der nicht auf dem Rückflug noch mehr demoliert wird. In den drei Geschäften, die laut Google welche im Angebot haben, hatten wir aber kein Glück: „I'm pretty sure that we don't have some." Dafür haben wir aber ein dunkles Roggenvollkornbrot entdeckt und für Christine einen Badeanzug gekauft, der 14 Dollar kosten sollte, für den man uns an der Selbstbedienungskasse aber nur 7 (= ca. 4 Euro) berechnete. Für den Preis kriegt man hier nicht mal ein Eis. Oder einen Kaffee im Fat Camel Cafe.
Ach ja, und außerdem sind wir natürlich wieder an Murals vorbeigekommen, die wir noch nicht gesehen hatten. Whangarei, mon amour.

Pacific Bay, 08.02.2024

Heimlich mitgeschnittenes Gespräch aus unserem Homeoffice.

Hollow: Hast du heute irgendwelche Fotos gemacht?

Christine: Nur eins, mit deinem Handy.

Hollow: Worüber soll ich denn in unserem Blog schreiben?

Christine: Keine Ahnung, denk dir was aus.

Hollow: Mir fällt nichts mehr ein.

Christine: Mir auch nicht. Aber ich muss jetzt auch arbeiten.

Hollow: Wie? Wollen wir heute nicht an den Strand gehen?

Christine: Das habe ich nicht gesagt. Hast du deine Ohren nicht an?

Hollow: Doch, aber ... 

Christine: Na also!

Hollow: Okay, dann ruhe ich mich erst mal aus, während du arbeitest.

Christine: Ein Kaffee wäre nicht schlecht.

Hollow: Aye, aye, Chefin! Kommt sofort.

Dann verstummt das Gespräch und man hört nur noch Rasenmäher, Motorsägen und das Klackern einer Tastatur. Und im Hintergrund murmelt Hollow: Ist das nicht der ideale Soundtrack, um Festmeter zu layouten?

Pacific Bay, 07.02.2024

Nur noch sieben Tage, dann fliegen wir wieder. Deshalb waren wir heute gleich zweimal am Strand, erst in Ngunguru und dann an unserem Hausstrand in Pacific Bay. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und wo wir schon mal (fast) am Fliegen sind, hier ein paar Bilder von flugfähigen Vögeln.

Pacific Bay, 06.02.2024

Pünktlich um 10 Uhr morgens hat irgendein Nachbar von uns seine Motorsäge angeworfen und begonnen, seine Hecke zu schneiden. Solche Geräusche, die den ganzen Tag über zu hören sind, selbst sonntags, sind wir ja mittlerweile schon gewohnt. Denn in Neuseeland wird selbst am Weihnachts- oder Neujahrstag der Rasen gemäht und hier kennt man keine Mittagsruhe. Herr Kärcher hätte seine wahre Freude und könnte sich hier nach Lust und Laune austoben. Aber hilft ja nichts.

Auch in unserer Bucht ist heute die Hölle los. Während es in den neuseeländischen Ferien hier recht leer war, finden die Badegäste am heutigen Feiertag kaum noch einen Parkplatz. Also sind wir nach Ngunguru gefahren und durch lauwarmes Meerwasser bis zu einer kleinen Bucht gewatet, wo man wunderbar im Halbschatten liegen und lesen bzw. die Gegend erkunden konnte.

Apropos Feiertag: Heute vor 184 Jahren unterzeichneten übrigens 43 Maori-Häuptlinge, denen sich später rund 500 weitere anschlossen, in Waitangi einen Vertrag mit der britischen Krone, der den Ureinwohnern weitgehende Rechte einräumte und die englische Herrschaft anerkannte. England hielt sich allerdings nie daran und legte den Vertrag nach eigenem Gutdünken aus, und so währt der Streit über die Lesart bzw. falsche Übersetzung des Vertrages nun schon seit Jahrzehnten. Am Waitangi Day, dem 6. Februar, wird an den Vertragsabschluss aber trotzdem mit einem „Mix aus Party, Gedenkfeier, Protest und Apathie" (Lonely Planet) erinnert. Da der Waitangi Day in Deutschland jedoch kein Feiertag ist und Christine arbeiten muss, können wir leider nicht daran teilnehmen und euch als Ersatz nur ein paar Fotos zeigen.

Whangarei Heads, 05.02.2024

Heute waren wir mal auf Sylt (nur in warm), das hier Ocean Beach heißt und in der Nähe der Whangarei Heads liegt, ca. 60 km von Whangarei entfernt. So müssen Strände sein!

Vorher kehrten wir noch in McLeod in einem der hier äußerst seltenen Cafés ein. Vom Deck Café aus hat man einen guten Blick auf die Bucht (bei Ebbe) und dort sitzt man schön im Schatten. Aber auch hier wieder: Servicewüste Neuseeland. Nicht dass die Bedienung mal den Tisch abräumt, auf dem noch Teller, Tassen, Gläser, Besteck etc. unserer Vorgänger stehen, nachdem sie unsere Bestellung gebracht hat ... Aber immerhin wissen wir jetzt, dass die Kiwi-Population der Whangarei Heads von ca. 65 vor 35 Jahren auf rund 1000 heute gestiegen ist. Dafür dürfte sich die Zahl der Hunde und Katzen drastisch minimiert haben. Hunde sieht man ja gelegentlich - an der Leine oder im Käfig (auf der Fähre). Aber Katzen? 

Pacific Bay, 04.02.2024

Man muss nicht extra in ein Kiwi House fahren, um Kiwis zu sehen, denn in Neuseeland begegnet man ihnen auf Schritt und Tritt ...

Whangarei, 03.02.2024

Next Trip to Whangarei. Dieses Mal ging es zum Kiwi House North, in dem man, Kiwis in einem abgedunkelten Raum beobachten kann. Und ja, wir hatten Glück und sahen einen dieser sehr scheuen Vögel, die so groß wie ein Huhn und sehr schreckhaft sind. Erst, wie er sich in seinem Haus putzte, und dann, wie er hinter der Glasscheibe herumlief und nach Nahrung pickte. Geckos, Heuschrecken, Katzen und Possums gab's als Zugabe in Aquarien und Schaukästen.

Viel aufregender war jedoch der Heritage Park, in dem das Kiwi House und ein kleines, sehr provinzielles Museum liegen. Am nächste Steam Day, an dem Miniatureisenbahnen durch den Park fahren, werden wir zwar längst wieder zurück in Arpke sein, doch dafür durfte Christine schon mal im Frauengefängnis Platz nehmen. Und außerdem konnten wir ein paar Blicke auf The Clarke Homestead werfen, in den aus Sicherheitsgründen in den Garten versetzten Turm, in dem Jane Mander einst ihre Romane schrieb, und die dazugehörige Kapelle, in der Reverend Skai eine schwungvolle Predigt hielt.

Und das war längst noch nicht alles. Im Heritage Park gibt es auch ein Planetarium (geschlossen), eine alte Schmiede (nicht mehr in Betrieb), den Northland Vintage Car Club (dicht), ein Medical Museum (nicht geöffnet), einen Bootsschuppen (in dem gerade nicht gewerkelt wurde), zahlreiche andere Vereine wie den Farm Machinery Club oder den Amateur Radio Club und sogar Stonehenge (im Kleinformat). 

Aus unserer Serie für Cordi: Macht auch mal etwas Verrücktes! Heute: Schlaflos in Tutukaka. Statt sich im Bett zu wälzen, baut Christine nachts aus einer Klopapierrolle ein Stativ und fotografiert den Sternenhimmel.

Pacific Bay, 02.02.2024

Kaum sind die neuseeländischen Sommerferien vorbei, ist es sehr heiß in Tutukaka-Land. Was uns aber nicht davon abhält, in der (Nach-) Mittagspause das Surfbrett unter den Arm zu klemmen, zum Strand runterzugehen und zu der kleinen Bucht gegenüber zu schwimmen und faul in der Sonne zu liegen.

Danach schmeckt ein kühler Drink noch viel besser. Oder ein Eis. Vor allem das Peppermint von Magnum.

Pacific Bay, 01.02.2024

Morgens stand der Mond immer noch hoch am Himmel. Am späten Nachmittag bzw. frühen Abend sind wir dann etwas wahllos durch die Gegend gedüst, haben in Church Bay vergeblich die Kirche gesucht und an einer Bushaltestelle zwei kleine Zeichnungen von Schulkindern entdeckt. Süß.

Pacific Bay, 31.01.2024

Der Tag fing damit an, dass der FC St. Pauli im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf trotz 3:1-Führung noch verloren hat und aus dem DFB-Pokal rausflog. Und das ist schon ein komisches Gefühl, wenn man morgens etwas live erlebt, was in Deutschland am Abend zuvor stattfindet.

Auch sonst ist hier so manches anders. Die Sonne geht zwar auch in Neuseeland im Osten auf, steigt aber nicht im Süden hoch hinauf, sondern im Norden. Das Wasser fließt andersrum im Waschbecken ab. Und man spricht hier auch nicht Englisch, sondern eher Schottisch.

Darüber, ob die Neuseeländer:innen besonders schöne oder eher unattraktive, gedrungene Menschen sind, gehen unsere Meinungen auseinander. Aber was soll's? Hauptsache, sie sehen auf den Hauswänden und Mauern gut aus.

Pacific Bay, 30.01.2024

Wir sind nicht gerade „schockverliebt" in Neuseeland und können uns auch nicht vorstellen, hier dauerhaft zu wohnen. Denn hier gibt es weder ein richtiges Nachtleben noch Orte und Plätze, an denen man sich trifft, um etwas in geselliger Runde zu erleben. Manchmal hat man den Eindruck, dass jegliches Leben mit dem Sonnenuntergang stirbt und alle nur noch daheim hocken oder brav zu Bett gehen. Das ist in größeren Städten wie Auckland, Christchurch, Dunedin oder Wellington natürlich nicht ganz so krass wie hier an der Tutukaka Coast, aber auch dort hatten wir den Eindruck, dass man eher tagsüber ausgeht. Vielleicht fehlt uns als Touristen ja auch nur der nötige Einblick und wir kennen die Pubs und Clubs nicht, in denen sich die Neuseeländer:innen treffen, um einen drauf zu machen, zu tanzen oder zu flirten. Dass es in einer Urlaubsgegend wie hier zwar alle möglichen Angebote für Taucher, Surfer oder Segler gibt, aber nicht eine Disco und kaum ein Café, fällt aber auf. Vielleicht liegt das ja daran, dass alles etwas zersiedelt ist und ein Pub oder so nur mit dem Auto erreicht werden kann. Zwar gibt es hier auch Bushaltestellen, einen Bus haben wir aber noch nie gesehen. 

Dafür findet man selbst im kleinsten Kaff noch großflächige Wandgemälde, sogenannte Murals, die so manche triste Hauswand zieren und das Leben noch farbenfroher erscheinen lassen. Darauf wird offenbar so viel Energie verwandt, dass man für andere gesellschaftliche Aktivitäten keine Zeit  mehr hat. Hier ein paar Beispiele aus den vergangenen Wochen:

Pacific Bay, 29.01.2024

Netflix verändert auch unsere Urlaubsgewohnheiten. Haben wir früher viel gelesen, schauen wir nun gerade die vierte Staffel von „Haus des Geldes", nachdem wir zuvor schon „Berlin" gesehen hatten (die viel bessere Variation dieses Themas).  Da bleibt nicht viel Zeit zum Lesen. Aufgefallen ist uns aber, dass das Lesen von Büchern in Neuseeland wohl noch einen anderen Stellenwert hat, als bei uns in Deutschland. In jedem etwas größeren Ort gibt es oft gleich mehrere Buchhandlungen, und selbst in der tiefsten Provinz findet man kleine Second-Hand-Regale, die wie Vogelhäuschen aussehen und liebevoll bemalt sind.

Whangarei, 28.01.2024

In einem ehemaligen Steinbruch in Whangarei wurde ein tropischer Garten angelegt, der seinesgleichen sucht (zumindest in Neuseeland). Seit vor einem Jahr ein Zyklon darin tobte, sind zwar sehr viele Wege nicht mehr begehbar, doch die Pflanzen dort sind im wahrsten Sinne des Wortes atemraubend, weil sie so schwer duften. 

Berauscht von dieser Farbenpracht und den Düften, fuhren wir dann noch zum Quarry Arts Center. Das hatte zwar geschlossen, weil Künstler in Neuseeland am Sonntag ruhen (oder den Rasen mähen), wir sind aber trotzdem auf dem Gelände rumgelaufen, das viele Ateliers und  eine von Yvonne Rust betriebene Galerie beherbergt.

Tutukaka, 27.01.2024

Der Twilight Market an der Marina von Tutukaka war überraschend gut besucht, sodass es bereits um 16:30 Uhr kaum noch Parkplätze gab. Aber warum? Außer ein paar Ständen, an denen der obligatorische Schmuck, Keramik, Holzarbeiten, Drachen, ein paar Klamotten und Reiki-Massagen feilgeboten wurden, konnte man noch Tische für sein Ferienhäuschen erwerben oder sich eine kleine Miezekatze zulegen, die von einer Tierschutzorganisation eingesammelt worden war. Dazu spielten dann lokale Gitarristen recht uninspiriert ein paar Songs, während sich vor den Fress-Ständen Schlangen bildeten. Ein wirklich zwielichtiges Vergnügen.

Pacific Bay, 26.01.2024

Nationalsport Nr. 1 in Neuseeland ist das Rasenmähen, und nicht Rugby oder Cricket. Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendjemand seinen ohnehin nicht groß wuchernden Rasen stutzt und die ländliche Ruhe mit Motorengeräuschen durchdringt. Unser Arpker Nachbar, Herr Kärcher, würde sich hier bestimmt pudelwohl fühlen.

Auf dem zweiten Platz neuseeländischer Leidenschaften rangieren unangefochten öffentliche Toiletten. Egal, ob sie sich an einem entfernten Strand, in der Nähe eines Spielplatzes oder auf dem Parkplatz einer Raststätte oder eines Wanderweges befinden, sie sind stets sauber und sogar mit Toilettenpapier ausgestattet. Und natürlich tut sich Whangarei auch in dieser Hinsicht hervor.

Öffentliche Toiletten in Whangarei und Roxbury - und unsere Lieblingstoilette in Takaka

Whangarei, 25.01.2024

Alles fing mit einem Trip zu den Whangarei Falls an, die natürlich nicht mit den Niagara- oder Viktoria-Wasserfällen zu vergleichen, aber trotzdem sehr schön sind.

Und da  wir schon mal (erneut) in Whangarei waren, begaben wir uns auch noch auf den Hatea River Loop - ohne zu ahnen, was für ein wunderbarer Spaziergang uns bevorstand. Auf beiden Seiten des Flusses stießen wir immer wieder auf Street Art und Kunstwerke, die der mit viel Liebe und Geschick gestalteten Landschaft die Krone aufsetzten.  Der Art Trail führt entlang eines riesigen Freizeitgeländes, zu dem ein Spielplatz, eine Half-Pipe-Anlage und eine Buckelpiste für Mountain Biker gehören, über eine Hebebrücke und wieder zurück zum Town Basin mit dem Hundertwasser-Museum.

Die Camera Obscura von Whangarei. In der Mitte das auf dem Kopf stehende Abbild der Hebebrücke.

Whangaumu Bay, 24.01.2024

Warum in die Ferne schweifen, wenn der beste Beach gleich um die Ecke liegt? Bislang hatten wir immer die Strände der Tutukaka Coast nördlich von uns abgeklappert. Heute war Emerson's Place in der Whangaumu Bay an der Reihe, obwohl es recht windig war. Dabei hatten wir uns gar nicht vorgenommen, diesen Strand anzusteuern, wir fuhren eher aus Langeweile dorthin, ohne uns etwas davon zu versprechen. Et voilà: ein geiler Strand, mit nicht so hartem Sand wie in der Whale Bay, mit mehr Schattenplätzen als in Matapouri, ähnlich hohen Wellen wie am Sandy Beach und mit einem tollen Lookout in Richtung Ngunguru. Sobald hier wieder Strandwetter ist, werden wir unsere Astralkörper dort auf ein Handtuch betten.

Whangarei,  23.01.2024

Street-Art-Safari durch Whangarei. Im Januar 2019 hatten einige der weltweit besten Street-Art-Künstler am internationalen Festival Street Prints Manaia teilgenommen und 15 Wände in Whangarei zum Thema „Weaving the Threads of Humanity" bemalt. Leider ist der Plan, auf dem alle Street Prints verzeichnet sind, sehr unübersichtlich und ungenau. Und außerdem ging ein Regenguss über uns nieder, sodass wir die Suche abbrechen mussten. 

Das Festival inspirierte aber offenbar viele Künstler:innen, sich ebenfalls zu verewigen.

Und Whangarei gefällt uns immer besser,  weshalb wir wohl  noch öfter dorthin zurückkehren werden. Um im Laurie Hall Park abzuhängen, im Fat Camel Café in der Quality Street israelisch zu essen oder in die Kirche zu gehen (Scherz ...).

Tutukaka, 22.01.2024

Lazy Monday.  Nachts und früh morgens hatte es noch wie aus Eimern geschüttet. Dann klarte es auf,  aber es wurde auch recht schwül. Was tun? An Arbeit war noch nicht zu denken, da wir Deutschland 12 Stunden voraus sind und erst mal abwarten müssen, was auf uns zukommt. Also haben wir uns in Tutukaka ein paar Touri-Shops angesehen und im Schnappa Rocks einen Kaffee getrunken.  Den Spaziergang auf der Evacuation Route mussten wir schon bald abbrechen, weil ein Schild signalisierte, dass die Gegend Privatgelände sei und nur bei  einem Tsunami betreten werden dürfe. Kann man das nicht auch unten mitteilen, bevor man beginnt, die Anhöhe zu erklimmen?

Also sind wir wieder in unser Domizil in Pacific Bay gefahren und haben neuseeländische Vokabeln gelernt:

Baby farming – Kinder hüten

Bach – sehr karges Ferienhaus

Bloke – Kerl, Typ

Bludger – Schmarotzer, jemand, der sich ohne Not auf die Gutmütigkeit seiner Mitmenschen oder den Staat verlässt

Buckshee – gratis, eine Abwandlung von Bakshish

Bush – heimischer Wald

Chokers – Versager (im Sport)

Claytons – ein mieser Ersatz für das Original

Dag – Witzbold oder komische Situation

Feed – umgangssprachlich für Essen

Grog – Bezeichnung für Alkoholika (Sly Grogging – Verkauf alkoholischer Getränke ohne Schankerlaubnis)

Half-Pie – halbwegs oder teilweise

Huckery – fragwürdig, schäbig, baufällig, hässlich

Jandals – japanische Sandalen bzw. Flip-Flops

Joker – Typ, Kerl

Main Trunk Line – Eisenbahnstrecke Auckland - Wellington

Nursery - Kindergarten oder (meistens)  Baumschule

Pakeha – ein Neuseeländer, der nicht maorischen Ursprungs ist

Puckerooed – kaputt oder verdorben

Roadman – Straßenbauarbeiter

Sheila - Tussi

Stubbies – eigentlich kleine Bierflaschen, aber auch kurze Sporthosen für Männer

Tank water – Regenwasser, das zum Trinken oder Wäschewaschen verwendet wird

Up the Boohai – irregeleitet, missverstanden, verloren gegangen

Whare – Maori-Wort für Behausung

 

Whale Bay/Hikurangi/Glenbervie, 21.01.2024

Bei dem Tempo, mit dem wir die Strände der Tutukaka Coast erkunden, könnte man sich schon fragen, was wir in den restlichen drei Wochen machen wollen. Heute waren wir jedenfalls schon recht früh am Whale Bay Beach, wo wir zwar keine Wale gesehen haben, Christine sich aber als Muschelsucherin hervortat. Das Wetter war allerdings recht bedeckt und gen Mittag zusehends schwül, sodass wir am Sandy Beach vorbei nach Hikurangi fuhren. Der Ort wurde 1862 gegründet und war wohl mal ein Zentrum der Holzwirtschaft. Heute macht er aber einen sehr trostlosen Ausdruck. Aber sogar hier gibt's Street Art an Wänden und Hausmauern, die von der „Geschichte" dieses Kaffs künden. Auf dem Rückweg waren wir dann noch in Mrs. Kwacka's Café in Glenbervie, das zu Huanui Fresh gehört, unserem Lieblings-Food-Shop.

Matapouri, 20.01.2024

Wanderung von der Whale Bay nach Matapouri und wieder zurück. Angeblich sollte der Loop Track nur 59 Minuten dauern und sehr leicht zu bewältigen sein, aber er verlangte uns mal wieder viel ab - und das in der Mittagshitze.  War aber trotzdem sehr nice. Die Strände an der Whale Bay und in Matapouri haben auch richtigen Sand und die Tutukaka Coast zählt wohl zu den drei schönsten Küsten der Welt. Laut Hollow reichen sie aber trotzdem nicht an den Kailua Beach auf Hawaii oder Grand Anse in Grenada heran. 

Whangarei, 19.01.2024

Ausflug in die Distrikthauptstadt Whangarei, die den österreichischen Künstler Friedrich Hundertwasser im Town Basin am Hatea River ein Museum bauen ließ, das Auskunft über sein Leben und sein Werk gibt. Hundertwasser, der ab 1977 in Neuseeland lebte, 1986 eingebürgert wurde und 2000 auf der Queen Elizabeth II einem Herzinfarkt erlag, kannten wir natürlich bereits.  Das Museum in Whangarei besitzt jedoch viel mehr Charme als das Ottenser Stadtcafé oder der Uelzener Bahnhof und passt sehr gut zu dieser angenehmen Stadt, die etwa 35 km südwestlich von der Tutukaka Coast liegt. Gleich neben dem Hundertwasser-Museum befindet sich übrigens ein Uhrenmuseum, das wir uns allerdings geschenkt haben, weil den Glücklichen ja keine Stunde schlägt.

Ngunguru, 18.01.2024

Life is a beach. Zumindest nach der Arbeit. Heute haben wir uns Ngunguru etwas näher angesehen und dort unsere Füße ins Wasser gehalten. Ein netter kleiner Ort etwas südlich von Pacific Bay und Tutukaka. 

Hier in Neuseeland rücken all die politischen Fragen, die uns in Deutschland so beschäftigt haben, ziemlich in den Hintergrund. Trotzdem lebt man hier ja nicht hinterm Mond, sondern nimmt am Weltgeschehen teil. Aufgefallen ist uns schon seit unserer Ankunft, dass hier im Hinblick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas durchgehend, sogar in den TV-Nachrichten, von einem Genozid die Rede ist. Davon, dass die Hamas Israel überfallen, 1400 Menschen abgeschlachtet und mehr als 200 Geiseln genommen hat, ist so gut wie gar nicht die Rede - was uns schon in Deutschland aufgefallen war, wo von allzu vielen allein Israel die Schuld daran gegeben wurde. Man muss aber kein Anhänger von Netanyahu oder ein radikaler Siedler sein, um die Politik der Hamas abzulehnen und sie als mitverantwortlich für den Krieg zu halten. Somit empfinden wir es als überaus zynisch, wenn behauptet wird, dass der Widerstand gegen die Besetzung Palästinas kein Verbrechen sei - und wenn das ausgerechnet auf Fotos entführter Israeli kundgetan wird.

Tutukaka, 17.01.2024

Tutukaka, zweiter Versuch.  Von Tutukaka aus sind es nur noch 6915 km bis zum Südpol, aber das wäre wohl doch etwas zu weit. Es gibt jedoch einen Wanderweg zum Leuchtturm, den wir entdeckt haben und demnächst einmal ganz begehen wollen. Jedenfalls konnte man von ihm aus die Pacific Bay sehen, in der wir logieren.

Tutukaka, 16.01.2024

Nach der Arbeit haben wir uns kurz Tutukaka angesehen, das ca. 1 km entfernt liegt. Außer einer Marina, einem Hotel, ein paar Geschäften und einem von Indern betriebenen General Store ist dort aber der Hund verfroren. (Nachtrag: Allerdings haben wir wohl auch nur einen Teil von Tutukaka gesehen ...) Viel schöner ist auch der Ort in der anderen Richtung, Ngunguru, den wir irgendwann mal ansteuern werden, um am Strand zu spazieren und in der Hot Chilli Eatery Pizza zu essen. Eine halbe Stunde entfernt von uns, in Glenbervie, liegt Huanui Fresh, wo man Kaffee trinken könnte. Vor allem aber erhält man dort sehr frisches Obst und Gemüse, allerlei andere  wirklich gute Lebensmittel - und richtiges Brot! Die Verkäuferin haben wir sogar verstanden (die Neuseeländer nuscheln doch sehr), sodass wir sie fragten, ob sie aus Deutschland komme. Volltreffer! In Neuseeland gibt es mehr Deutsche als man denkt: die Bedienung im Fischrestaurant in Dunedin, der Typ an der Rezeption unseres Hotels in Wellington, der Eisverkäufer bei den Pancakes, die Paderborner Eisverkäuferin in Rotorua, und nun eben die ältere Dame in Huanui Fresh, die uns ein paar Ausflugtipps gab. Jetzt müssen wir aber Schluss machen für heute, denn da ist wieder dieser niedliche Eisvogel ...

Angeblich gibt es in Neuseeland keine giftigen Pflanzen oder bedrohlichen Tiere. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Die Rote Katipo ist das einzige für den Menschen tödliche Tier in Neuseeland und mit der Schwarzen Witwe verwandt. Sie lebt bevorzugt in Dünenlandschaften in Strandnähe und beißt nur, wenn sie keinen Ausweg aus einer bedrohlichen Situation sieht. Bei Bissen hilft das speziell dafür ent wickelte Immunserum Red-Backed Spider Antivenom.

Das Fruchtfleisch des Karaka-Baums kann bedenkenlos roh verzehrt werden, allein der Kern des Samens, die Karaka-Nuss, ist sehr giftig, wird aber von den Maori gegart und als Mehl zum Backen verwendet. Der Baum wächst nur südlich der Banks-Halbinsel.

Die gelben Samen des Kowhai-Baums sind hochgiftig, aber nur wenn sie vor dem Verzehr zerstoßen oder gemahlen werden. Ansonsten passieren sie den menschlichen Verdauungstrakt unversehrt und sind nicht schädlich.

Die hochgiftigen Mauslochbäume (Ngaio) wachsen in Meernähe und sind an ihren lilafarbenen Beeren und hellen Blattflecken zu erkennen, die am besten zu sehen sind, wenn man die Blätter gegen das Licht hält.
Die grünlichen oder gelblichen Poroporo-Beeren sollten nicht verzehrt werden, die frischen, noch orangefarbenen Früchte sind hingegen nach dem Kochen garantiert nicht giftig.
 Die Früchte der violetten Turutu-Pflanzen, die um Auckland gezüchtet werden, aber auch im Westen und Süden der Südinsel vorkommen, sind nicht zum Verzehr geeignet.

Die Samen der fleischigen schwarzen Tutu-Beeren sind ebenfalls giftig. So wie möglicherweise auch die schwarzen Samen der Titoki-Bäume, die in einem scharlachroten Kelch sitzen und um Auckland sowie nördlich davon vorkommen.

Die extrem invasive Alge Didymo geminata wurde erstmals 2004 auf der Südinsel entdeckt und wird auch Felsenrotz genannt.

Die Varroa-Milbe schraubt sich durch den Brustpanzer von Bienen und verabreicht ihnen Verdauungssäfte, um sie sodann wieder aufzusaugen, was die Bienen letztlich tödlich schwächt.

Die bis zu 16 Zentimeter lange Seescheide überkrustet Anlegestellen, Holzpfähle, Bojen, Taue und Schiffsrümpfe und verdrängt andere Meeresbewohner, z.B. in Picton, dem Zentrum der neuseeländischen Meereswirtschaft.

Die Keilschwanzlori wurden von Papageien-Fans nördlich von Auckland ausgesetzt, um dem farblosen Busch ein paar Farbtupfer zu verleihen. Eine Bedrohung vor allem für einheimische Vögel.

Die bis zu neun Meter lange Wasserblatt-Wasserpest Hydrilla verticillata ist bei Aquarienfreunden sehr beliebt, sieht aus wie eine schleimige grüne Flaschenbürste und zerstört das Gleichgewicht der Ökosysteme unter Wasser., indem sie dem Wasser Nährstoffe und Sauerstoff entzieht.

Die Argentinische Ameise greift außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes in Argentinien alle anderen Ameisenarten an.

Die Wasserhyazinthe Eichhornia crassipes mit ihren lilafarbenen Blüten und leuchtend gelb-blauen Ornamenten wuchert ohne Fressfeinde ungebremst und zerstört alles Leben in Teichen, Seen und Flussbecken, denen sie Licht, Sauerstoff und Nährstoffe entzieht. Sie ist weltweit eine der schlimmsten Unkrautarten.

Mit der Operation Evergreen sollte der weißgefleckten Trägerspinne Spotted Tussock Moth mit Pheromonfallen der Garaus bereitet werden. Sie wurde erstmals 1996 auf Obstbäumen in Auckland gesichtet und bedroht Apfelbäume, Weinstöcke und den neuseeländischen Busch.

Auch die Kaptulpe aus der Familie der Schwertlilien ist ein Hingucker. Sie darf seit den 1950ern aber nicht mehr importiert oder kultiviert werden, weil sie hochgiftig ist und zu Erbrechen, Durchfall, Lähmungserscheinungen und Organversagen führt. Ihre Samen können acht Jahre im Erdreich überdauern, und aus nur einer Pflanze wird ein dichter Urwald. In Canterbury wurde sie auf Weiden gefunden und von dort grasenden Kühen verspeist.

Bitte nicht ausprobieren: Der Biss der Katipo-Spinne, die mit der Schwarzen Witwe verwandt ist, ist nur selten tödlich, löst aber Dauererektionen aus.

 

Pacific Bay, 15.01.2024

Den ersten Tag im Homeoffice haben wir (fast) hinter uns. Während Tine in ihrem provisorischen Büro richtig gearbeitet  hat, schraubte Hollow auf dem Bett mit Blick auf den Strand am nächsten Skai Report, der in zehn Tagen verschickt wird. Kurz nach dem Abendessen fing es dann an zu regnen, nachdem es den ganzen Tag über bewölkt, aber warm war. Für die nächsten Tage ist ebenfalls Regen angesagt, ihr seid also nicht allein.

Wenn nur nicht überall diese Scheiß-Blumen wachsen würden ... Oder diese blöden Seesterne im Weg lägen ...

Pacific Bay, 14.01.2024

Gestern haben wir uns noch einmal mit Stu Kawowski alias Stuart Page im Conch Kitchen auf der Ponsonby Road getroffen und ein paar Hallerthau getrunken, ein paar Tacos gegessen und uns - so gut es ging - unterhalten. Zum Beispiel über die Maori-Songwriterin Erny Belle, die Tine gleich mal gestreamt hat.

Nach einem exzellenten Frühstück im Ada, dem hauseigenen Restaurant unseres Hotels, sind wir dann heute zügig zu unserem Tutukaka-Homeoffice gefahren. Sheila verstand zwar unsere eingegebene Adresse, wusste aber nicht, wie man dorthin kommt ... (Überhaupt hat sie es mit Kreiseln, wo es keine gibt.)

Unser Domizil für vier Wochen heißt nicht umsonst Pacific Paradise. Zum Strand sind es nur ca. 100 Meter, und der Beach ist nicht so steinig, allerdings auch nicht mit Stränden in der Karibik, auf Hawaii oder Amrum zu vergleichen. Aber egal, das Haus verfügt über eine recht gut ausgestattete Küche, ein Schlaf- und ein Wohnzimmer (mit Bett), ein Bad, einen Raum zum Wäschewaschen, einen Balkon und zwei Terrassen, von denen man eine wunderbare Aussicht auf die Bucht hat. Morgen zeigen wir euch dann Tines Arbeitsplatz.

Auckland, 12.01.2024

Zum ersten Mal stimmten die Angaben von Sheila, unserer Navi-Uschi, wie lange wir benötigen würden, um von A nach B zu kommen.  Obwohl es auf dem Expressway nach Auckland nur so von Baustellen wimmelte,  waren wir nach ca. drei Stunden bereits am Ziel. Nicht, dass wir irgendwelche Bauarbeiter gesehen hätten ... die Hütchen stehen anscheinend nur überall rum, weil die Pylonen-Industrie Neuseeland fest im Griff hat. Unterwegs fuhren wir jedenfalls an Schafen und Hunden vorbei.

In Auckland sind wir erst einmal in Klausur gegangen, und zwar in ein  nicht unbedingt christliches Hotel, das in einem ehemaligen Konvent untergebracht ist. Von dort aus fuhren wir zum Mount Eden, einem ehemaligen Vulkan, von dem man einen prima Ausblick über ganz Auckland hat.

Rotorua, 11.01.2024

Haere Mai (willkommen) auf dem Geo-Thermalfeld von Whakarewarewa, im „living Maori Village". Die Geysire erreichen heute nur noch selten eine Höhe von 30 Metern, weil die vielen Hotels das Wasser für ihre Spas abpumpen, und im Dorf wohnen nur noch 53 Maori, weil vielen der Tourismus wohl zu viel geworden ist oder sie anderswo mehr verdienen. Trotzdem ist Whakarewarewa noch immer ein spirituelles Zentrum der Maori und einen Besuch wert.

Allerdings haben wir uns gefragt, ob wir jemandem Rotorua empfehlen würden, und waren uns einig: Eigentlich nicht! Die Zeiten, da Rotorua ein ansehnlicher Kurort war,  sind ebenso vorbei wie die, in denen die Maori-Kultur noch nicht so vermarktet war. Im See kann man nicht baden, weil er zu viel Schwefel enthält. Die Ansammlung von Motels, Restaurants und Shops lässt jeglichen Charme vermissen. Und das Museum im Governor's Garden, für das überall geworben wird, ist wegen Renovierungsarbeiten bis zum Herbst 2022 geschlossen. Okay, wir befinden uns bereits im Jahr 2024, aber wir wollen nicht kleinlich sein, schließlich kennen wir das bereits von den unglaublich vielen Baustellen auf den Highways, auf denen so gut wie nie Arbeiter oder Maschinen zu sehen sind. Da die Kiwis gerade Sommerferien haben, müsste in einem Touri-Ort wie Rotorua eigentlich der Bär steppen, und an einer Alternative zum Ballermann fehlt es ja auch nicht. Aber viele Läden haben mitten in der Hochsaison zu oder schließen bereits nachmittags um 5 - wie das Fancy Meow Cat Café.

Rotorua, 10.01.2024

Bevor wir zum Lake Rotorua fuhren, statteten wir noch mal dem Herrn der Ringe einen Besuch ab und wanderten zu Gollum's Pool. Gollum war aber nicht da, nur viele Touristen, die auf Tolkiens Spuren wandelten. 

Unsere Fahrt führte uns durch den Nationalpark und vorbei am Lake Taupo zum Aura-Motel in Rotorua, das direkt am See liegt, in unmittelbarer Nähe des sehr gepflegten War Memorial Parks.

Cordi hatte uns vor unserer Abreise gesagt, wir sollten auch mal etwas Verrücktes im Urlaub machen. Aber was meinte sie? Klamotten in der Tangariro Suite vergessen? Oder unsere Höhenangst überwinden und uns auf einen Treewalk begeben? Der Geist von Dirk Bach ist uns zwar nicht begegnet, trotzdem erinnerte der Treewalk etwas ans Dschungelcamp - und Tine entschied sich schließlich sogar für den höheren Weg.

Ohakune, 10.01.2024

Nach drei Wochen endlich mal die Sterne am Himmel gesehen. Ja, der neuseeländische Sommer ist ganz schön verregnet. Die Wolken verziehen sich hier aber recht schnell und geben den Blick auf den Mount Sowieso frei. Danke, Maike und Torsten, für den Tipp, in den Tangariro Suites abzusteigen. Wir wären hier gerne länger geblieben, aber es war alles ausgebucht. Dafür geht es gleich weiter zum Lake Rotorua.

Ohakune, 09.01.2024

Da sind wir wieder! Nachdem wir in Wellington nicht auf unsere Seite gelangt waren, um euch mit neuen Bildern und Informationen zu versorgen, klappt es in den Tangariro Suites in Ohakune wieder anstandslos. Was bedeutet, dass wir sehr viel nachzuholen haben - und das, wo wir uns in der besten Unterkunft überhaupt befinden, mit Blick auf den schneebedeckten Mount Ruapehu  (aber dazu später mehr).

Aus Solidarität mit den niedersächsischen Hochwasseropfern waren wir am Samstag bei strömendem Regen von Kaikoura nach Picton gefahren. Unterwegs machten wir kurz Halt, weil man ja fresh drive soll (siehe großes Foto). Und in Picton haben wir schließlich einen halben, aber sonnigen Tag bis zur Abfahrt der Fähre auf einem Parkplatz am Hafen verbracht. (Fans von Wismut Aue waren allerdings wohl schon vor uns da.)

Wellington, 06.-09.01.2024

In Wellington sind wir erneut im Naumi Hotel in der Cuba Street abgestiegen, dem Multi-Kulti-Studentenviertel der neuseeländischen Hauptstadt. Wir haben uns das beeindruckende Nationalmuseum Te Papa angesehen (wenn die Kiwis eins können, dann Museen zu gestalten, die Kinder nicht vernachlässigen und Erwachsenen noch etwas beibringen), aber leider keine Fotos gemacht von dem Häuschen, in dem man ein simuliertes Erdbeben erleben kann. Wir waren in Zealandia, einem Naturpark, in dem es so aussieht wie damals, bevor Ratten, Possums und anderes Getier eingeschleppt wurden und so manche Vogelart fast ausrotteten. Wir sind stundenlang die Abhänge von Wellington emporgestiegen, die Cuba Street rauf- und runtergelaufen und haben hervorragend gespeist. Ach ja, Wellington hat uns schon sehr gut gefallen.

Dort, wo das I fehlt, kann man sich hinsetzen, um ein Foto für die Lieben daheim zu machen. Wir haben allerdings darauf verzichtet.

Sonntags wird auf der Cuba Street auch getanzt. Und weil es in Wellington keine Übungsräume gibt, wird live geprobt.

Gefaltete Figuren vor dem Te Papa.

Links: Bärchen-Graffito am Hafen von Wellington. Rechts: Tonkunst auf dem Gelände der Kelburn University.

Schwimmer und Stingray im Hafen von Wellington.

Kaikoura, 05.01.2024 

Was für ein wunderbarer Tag! Bei diesem herrlichen Regenwetter bekamen wir Heimweh nach Niedersachsen. Und dann dieser Himmel über Kaikoura - so ein strahlendes Grau haben wir schon lange nicht mehr gesehen.  Kaikoura selbst ist der Hammer. Wer nicht zum Whale-Watching in See stechen will, kann sich das Auf- und Abtauchen eines Wals bestens vom Auto aus vorstellen. Und auch das gastronomische Angebot lässt keine Wünsche offen: Wer nicht schon vor der Ankunft einen Tisch im nächstgelegenen Gasthaus reserviert hat, muss den Mampf nicht runterschlingen und kann sich vergebens auf den Weg zu einem Takeaway machen. Schade, dass es morgen früh schon wieder weitergeht.

Der Himmel über Kaikoura

Christchurch, 04.01.2024

Ausführlicher Rundgang durch den Botanischen Garten, der an unser Hotel angrenzt. Und gleich anschließend ein Besuch der Christchurch Gallery of Arts, die sowohl zeitgenössische Kunst als auch ihren Fundus präsentiert - unter dem Motto „Out of Time". Worüber sich natürlich trefflich streiten lässt: Wurden einzelne Werke bislang nicht genügend wertgeschätzt, weil sie von Frauen oder Künstlern stammten, denen es an den berühmten „Verbindungen" mangelte - oder weil sie einfach nicht gut genug waren?

 Christchurch, 03.01.2024

Wir wollen ja nicht unken, aber ohne die Erdbeben 2010 und 2011, bei denen allein 22 von 23 Gebäuden der Universität von Canterbury beschädigt oder zerstört wurden, würde Christchurch heute nicht so spannend aussehen. Die Erdbeben schufen Platz für neue Gebäude, und die Stadt Christchurch nutzte die Chance und ermöglichte es visionären Architekten, hochmoderne Häuser und Geschäftsbauten zu errichten. Im einstigen Seminar für Zoologie befindet sich heute das Hotel The Observatory, im Arts Center gibt es Boutiquen und Delikatessenläden, Thai-Massagen und ein Tattoo-Studio. Alles sehr stilvoll, und eine Tram fährt vom Botanischen Garten aus durch die neue City von Christchurch, die längst noch nicht vollständig wiederaufgebaut wurde. Aber was hier in gut zehn Jahren geschaffen wurde von Künstlern und Stadtplanern  ... Wahnsinn! 

Little River, 02.01.2024

Für heute haben wir eine sehr stylische Unterkunft in Little River, das in der Nähe von Akaroa liegt, wo ein französischer Kapitän einst landete, um die Südinsel für Frankreich einzunehmen. Kaum hatte er in einer Bucht der Christchurch vorgelagerten Halbinsel eine Kolonie gegründet, erfuhr er jedoch, dass die Engländer in Waitangi mit den Maori Frieden geschlossen und sich Neuseeland so unter den Nagel gerissen hatten (dazu später mehr). Frustriert segelte er wieder weg, die kleine französische Kolonie blieb jedoch bestehen. In unserer supermodern eingerichteten Blechdose kommen wir uns ein wenig vor wie der Zauberer von Oz, aber die Tin Houses sind großartig. 

Gleich nebenan gibt es eine Galerie für Kunstgewerbe. Zwei Skulpturen haben uns besonders gefallen; leider passen sie nicht in unsere Koffer.

Und in Akaroa waren wir natürlich auch. Ein netter kleiner französischer Badeort.

Oamaru, 01.01.2024 

Das Jahr fing ja gut an - mit einem wunderschönen Sonnenaufgang in Dunedin. Und auf  Weg nach Oamaru machten wir in Moreaki Station,  wo die Maori nach ihrer Fahrt über den Pazifik einst ihre Proviantkörbe über Bord geworfen hatten, die dann versteinerten. Auf manchen Boulders sind sogar noch die Fischernetze zu sehen - wenn sie nicht von Miesmuscheln überdeckt wurden.

Allerdings verkauft man den Touristen in Moreaki auch ein Lama als Alpaka ...

Oamaru war dann eine echte Überraschung. Das Städtchen war Ende des 19. Jahrhunderts so groß wie Los Angeles und dank tiefgekühlter Fleischexporte für kurze Zeit zu enormem Reichtum gekommen, was man heute noch an erhaltenen Bauten wie dem Opernhaus, dem Repertory Theater, der St. Paul-Kirche und nicht zuletzt dem ehemaligen Queens-Hotel  erkennt, in dem 1895 Mark Twain abgestiegen war und wo wir nächtigen. 1962  wurde es nach dem Pionier der TK-Fleischindustrie, Thomas Brydone, benannt.  Die Erinnerung an das viktorianische Zeitalter verblasst jedoch zusehends. 

Dass Oamaru einen Besuch wert ist, liegt jedoch weniger daran, dass man zur Jahrhundertwende kein Geld hatte, um die Prunkbauten abzureißen, sondern an ein paar Künstlern, die vor ein paar Jahren eine Steampunk-Ausstellung veranstalteten. Die war so erfolgreich, dass sie wiederholt wurde, viele Künstler sich im sehr schönen Hafenviertel niederließen, und die Stadt ihnen nicht nur ein Gebäude als Headquarter überließ, sondern auch den Spielplatz und den Hafen von ihnen gestalten ließ.

... und dann haben wir abends noch die Ankunft der Blaupinguine erlebt. Fotografieren durfte man zwar nicht. Und obwohl dauernd Vorträge per Mikro gehalten wurden, wurden die Zuschauer ständig ermahnt, ruhig zu sein, um die lieben Kleinen nicht zu verschrecken.

Dunedin, Silvester 2023/2024 

Wir waren wohl die einzigen, die in Dunedin eine Party geschmissen haben. Aber wir wollten eben mit einem guten Beispiel vorangehen. Hoffentlich seid ihr auch so gut ins neue Jahr gekommen wie wir. Wir wünschen euch jedenfalls alles Gute für 2024!

Dunedin, 31.12.2023

Für heute war Regen angesagt, doch es war weitgehend sonnig, vor allem zum Abend hin. Mittags haben wir uns Lanarch Castle angesehen, hoch oben auf der Otago Peninsula. Der von einem Politiker und Banker errichtete Herrensitz erinnert ein wenig an Randolph Hearsts kalifornisches Castle, gleicht aber eher englischen Landsitzen als der Hollywood-Version des amerikanischen Pressemagnaten. Vorzüglich speisen kann man dort auch. Und dann dieser Garten ... und dieser Ausblick ...

Lanarch Castle hat uns mit Dunedin (und der Südinsel) doch etwas versöhnt. Und weil das Wetter immer herrlicher wurde, sind wir dann noch zur Baldwin Street gepilgert, der steilsten Straße der Welt. Ein Meter Höhenunterschied auf drei Metern - eine wahre Herausforderung.

Dunedin, 30.12.2023

University-Mural, Bus Stop, Normal-School-Mural und eins der meistfotografierten neuseeländischen Gebäude - der Bahnhof von Dunedin

Das Mövenpick von Dunedin

Bootstour mit der Monarch zu den Brutstätten der Albatrosse und Gelbaugen-Pinguine sowie einer Seelöwen-Kolonie. Aber keine Seeanemone am Landing Place der Weller Bros. auf der Peninsula, sondern ...?

Tote Hose in Dunedin. Viele Häuser auf der George Street machen einen sehr heruntergekommenen Eindruck. und stehen leer.  Die meisten Studenten haben über Weihnachten und Silvester die Stadt verlassen. Und fast alle japanischen Restaurants haben geschlossen. Trotzdem fiel es schwer, ein nicht-asiatisches Restaurant zu finden.

Kein Grund, so mürrisch zu blicken - Nichtraucher seit dem 17.12.

Ein Hauch von Herrenhausen  im Botanischen Garten.

Tiere von gestern

 

Dunedin, 29.12.2023

Ankunft in Dunedin, der einst von Schotten gegründeten ehemaligen Hauptstadt von Neuseeland. Als Hannoveraner:innen haben wir uns standesgemäß in einem Boutique-Hotel in der George Street eingemietet, nicht weit entfernt von der Hanover Street. Auch sonst werden Erinnerungen an Hannover wach: der Teil der George Street, in der sich  Shops und Mails aneinanderreihen, wird gerade zu einer autoarmen Straße umgebaut. Dass gerade Semesterferien sind, merkt man Dunedin aber auch an.  Die Stadt wirkt etwas ausgestorben.

Cromwell, 28.12.2023

Heute sind wir früh aufgestanden, um schnell aus diesem schrecklichen Haast wegzukommen. Die Fahrt zum Lake Wanaka war aber eine prima Entschädigung: elegant geschwungene Serpentinen, die einem nicht bei Tempo 80 den Magen umdrehten, wunderbare Ausblicke auf Täler, riesige Seen, bewaldete oder kahle Hänge, zwischendurch immer wieder einspurige Brücken über Creeks, also jede Menge Gegend. Wanaka ist ein recht touristischer Ort, noch nicht so überlaufen wie Queenstown, wo die Jet-Ski-Idioten ihre Sommerferien verbringen, aber auf dem Weg dorthin. Da dort alles ausgebucht war, mussten wir ohnehin weiter, nach Cromwell, einem kleineren Ort am Lake Sowieso. Ursprünglich ein Goldgräber-Städtchen, brach 1947 nach einem Erdbeben ein Hang und mit ihm die Hälfte des Ortes weg, sodass der See nun noch größer ist. Auf dem düsen ein paar Motorboote herum, aber niemand segelt, paddelt oder rudert. Und zum Schwimmen eignet sich der See auch nicht, weil der Grund sehr steinig ist und noch niemand auf die Idee kam, ihn mit Sand aufzuschütten. Es fehlt an  Schatten spendenden Bäumen, Bootsstegen, gastronomischen Angeboten ...  Dafür gibt es aber immerhin reichlich Obst (das in NZ übrigens sehr teuer ist, weil das meiste nach Europa und in die USA exportiert wird).

Haast, 27.12.2023

In Neuseeland ist nicht alles Gold, was glänzt, schon gar nicht in Haast, einem trostlosen Kaff südlich des Franz-Josef-Gletschers. Aber das wussten wir ja vorher ... Hier macht man nur Station, weil sonst die Fahrt zum Lake Wanaka zu lang wäre.  Nachdem wir in Hokitika getankt und einen Kaffee im Regents-Kino getrunken hatten, waren wir fast bis Haast durchgefahren, wo wir im Heartland Hotel unterkamen, einer abgefuckten Hotelanlage, in der Hollow vor 30 Jahren schon einmal abgestiegen war - notgedrungen. Die „Township" besteht aus einem trostlosen Warenhaus, einem Supermarkt und einem French-Crepe-Stand, der so was wie ein Hot Spot hier ist. Den Strand haben wir gleich wieder verlassen, weil die Sandflöhe uns piesackten, kaum dass wir ihn betreten hatten. So werden wir wohl morgen in aller Frühe aufbrechen und zum Lake Waneka und weiter nach Cromwell fahren, bevor es dann nach Dunedin geht.

Greymouth, 26.12.2023

Gestern war in Noisyland alles dicht, glücklicherweise hatte aber in Greymouth noch ein Inder auf, sodass wir nicht vom Fleisch fielen. Die kurvenreiche Fahrt von Takaka an die Westküste der Südinsel dauerte - bei überwiegend sonnigem Wetter - sechs Stunden. Abends guckten wir dann Netflix, wie zu Hause, und zwar neue Folgen von „The  Crown" - das ist ja doch sehr geil, dass man seinen Account auch am anderen Ende der Welt nutzen kann und nicht auf das hiesige Fernsehprogramm angewiesen ist.

Heute, am Boxing Day, haben wir dann erst mal in der New World, so heißt eine neuseeländische Supermarktkette, ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage eingekauft. Nach dem Frühstück und einer weiteren Folge von „The Crown" sind wir dann  nach Punakaiki gefahren, zu den Pancakes Rocks. Inzwischen wurden sie vom Wind und den Wellen zwar ziemlich ausgewaschen. Doch der Rundgang zu den Pancakes und Blow Holes war a-tem-be-rau-bend.

 

Takaka, 25.12.2023

Die erste Woche in Neuseeland ist nun vorüber, Zeit, ein kurzes Fazit zu ziehen. Auckland hat uns recht gut gefallen. Unser Zimmer in Ponsenby Manor war okay, aber was sollten die vielen Kissen auf dem Bett, und wohin sollte man die legen? Auch die Kaffeeecke mit Kühlschrank war etwas überflüssig, weil gleich neben unserem Zimmer eine sehr geräumige (Gemeinschafts-) Küche lag – die zwei Meter, um sich einen Kaffee zu machen, hätten wir auch noch geschafft. Dafür gab es dann keinen Schrank und einen einzigen Kleiderhaken.

Von der Ponsenby Road aus, einer langgezogenen Einkaufs- und Vergnügungsmeile mit vielen Restaurants, Bars, Eisdielen und Shops, gelangten wir recht schnell runter in die City, die dank der hiesigen Sommerferien nicht überfüllt war.

Das originell gestaltete Maritime Museum am Hafen gibt einen sehr guten Überblick, wie die Maori und später europäische Kolonialisten nach Neuseeland kamen, dokumentiert, wie Peter Blake gleich zweimal den America’s Cup gewann und umfasst eine wunderbare Kunstausstellung. Besonders beeindruckend auch der Achter, mit dem Neuseeland bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Goldmedaille gewonnen hatte – so riesig und lang (ca. 17 m) hatte Hollow ihn sich nicht vorgestellt, obwohl er seit 1964 immer mitfiebert, wenn der Deutschland-Achter ein Finale bestreitet.

Hervorragend gestaltet ist auch die Auckland Art Gallery, in der gerade eine Ausstellung der chinesischen Modemacherin Guo Pei gezeigt wird: A  Couture Fantasy. Unter anderem ist dort Rihannas ikonisches gelbes „Kleid“ zu sehen, das sie 2015 bei der New Yorker Met Gala getragen hat und im Internet viele Memes nach sich zog, weil die riesige Schleppe manch einen an eine Bratpfanne erinnerte – was Guo Pei aber gefiel. (Googelt das ruhig mal selbst.)

Im Civic Theatre, einem der weltweit letzten sieben erhaltenen atmosphärischen Kinopaläste mit einem im maurischen Stil gestalteten Saal, werden leider nur noch selten Filme gezeigt. Aber dafür waren wir natürlich auf dem Skai Tower, von dem man einen wunderbaren Ausblick über ganz Auckland hat. Und mit der Fähre haben wir nach Devonport übergesetzt, wo wir im Garten einer Weinhandlung einen völlig lächerlichen, weil lediglich aus zwei (!) Sardellen, ein paar Trauben, einer Erdbeere, einer Apfelscheibe und einem Stück Camembert bestehenden Snack konsumierten. Wucherpreise gibt es also auch hier.

Allzu gut ist es in Auckland auch nicht mit dem Busverkehr bestellt. Tickets gibt es nur an sehr wenigen Stellen, die Busse sind etwa so pünktlich wie die Deutsche Bahn, und die Preise erschließen sich einem auch auf Nachfrage nicht.

Last not least haben wir Hollows Trauzeugen Stu Kawowski aka Stuart Page im Conch, einer unscheinbaren Bar auf der Ponsonby Road, getroffen, in der es exzellente Tacos und ein sehr süffiges Bier gab - Hallertau. Dort werden wir wohl auf dem Rückweg erneut einkehren, bevor es ins Homeoffice nach Tutukaka geht.

Takaka, 24.12.2023

Dass Weihnachten kurz bevorstand, war schon am Flughafen in Hongkong nicht zu übersehen. In Auckland, wo wir drei Nächte in einem Guesthouse, dem Ponsonby Manor, verbrachten, hatten die Anwohner der nahegelegenen Franklin Road einen Wettbewerb veranstaltet, wer sein Haus am schönsten schmückte. Abends wurde die bizarr erleuchtete Straße zu einem touristischen Hot Spot, sogar kleine Streichorchester traten dort in Parklücken auf und spielten weltweit bekannte Xmas-Klassiker.

Die Schaffner und Service-Mitarbeiter:innen des Northern Explorers, eines Zuges, der alle paar Tage von Auckland nach Wellington bummelt und dafür satte elf Stunden braucht, hatten sich als Weihnachtselfen verkleidet. Und selbst auf dem eher alternativen Farmers Market im beschaulichen Takaka wurden noch Last-Minute-Geschenke feilgeboten.

Weil die meisten Unterkünfte über Weihnachten Ferien machten, hatten wir uns in einer Art umgebauten Camping-Bauwagen in Upper Takaka eingemietet, ohne zu ahnen, dass die Anfahrt sooo problematisch sein würde. Nachdem wir von der Hauptstraße abgebogen und ein paar Kilometer über eine Schotterpiste gefahren waren, wurde der Weg zur Alpaka-Farm (Hallo Arpke!) immer beschwerlicher, und wir fürchteten schon, der steinige Untergrund würde uns die Ölwanne demolieren, obwohl wir im Schritt-Tempo fuhren. Nach anderthalb Kilometern erreichten wir schließlich den Parkplatz unserer Unterkunft, von wo wir und unser Gepäck mit einem Jeep abgeholt wurden, der erst einen Creek durchfahren musste, bevor es ganz nach oben ging.

Nun gut, Luxus und Komfort hatten wir nicht gerade erwartet, und die Gegend hier ist wirklich sehr schön und ruhig. Alles etwas rumpelig, aber liebevoll zusammengebastelt. Kühlbox statt Kühlschrank, ein separates Plumpsklo mit herrlichem Ausblick, und um 9 Uhr gibt es Frühstück im Haus der beiden Betreiber, wo man auch die Akkus seines Smart Phones oder Laptops aufladen kann und es sogar WLAN gibt.

Dummerweise regnet es aber seit unserer Ankunft hier, sodass sich Spaziergänge erledigen, weil man die nassen Klamotten nirgendwo trocknen kann. Den Hot Tub unter freiem Himmel kann man bei diesem Wetter ebenfalls vergessen. Und zu allem Überfluss hat sich Christine im Flieger oder im Northern Explorer auch noch erkältet, sodass sie fast den ganzen Tag flachliegt. An Ausflüge in den Abel-Tasman-Nationalpark, zum Wharariki Beach, zum Campground Totaranui oder zu den Te Waikoropupu Springs (dem saubersten Wasser der Welt) ist somit nicht zu denken.

Immerhin waren wir gestern im Mussel Inn, einem Roadhouse zwischen Takaka und Collingwood, in dem abends auch Grenell and Lusby Family Bands auftraten (dir wir uns natürlich wg. der beschwerlichen Rückfahrt und Tines Erkältung geschenkt haben). Und heute haben wir uns ein fünfgängiges Heiligabend-Menü gegönnt: Paprika-Zwiebel-Tomaten-Salat auf Resten von Greek Feta, Fettucine mit Cipriani-Pasta-Sauce (locally made fresh), Creamy Brie von Mainland (good things take time), Cadbury Daily Milk Chocolate und Italian-Roast-Coffee by Robert Harris. Dazu haben wir uns einen 2021er Cabernet Sauvignon 19 Crimes gereicht. Ein wahrer Schmaus! (Auf die Zigarette danach hat Hollow verzichtet, schließlich raucht er mittlerweile seit einer Woche nicht mehr.)

In diesem Sinne: Happy Xmas!

Takaka, 23.12.2023

Alpaca off Grids. Sehr schön und mitten in der Natur.

Einige unserer Nachbarn. 

Und ein grandioser Blick in jede Richtung. 

Wellington, 22.12.2023

Heute verlassen wir die Nordinsel für die nächsten Wochen. Unsere erste Station ist das Alpacas Grid Off, kein Internet, keine asphaltierte Straße, dafür mit Plumpsklo und Wanne unter freiem Himmel. Und eine kleine Alpakaherde gibt es gratis dazu.

Northern Explorer, 21.12.2023

Mit dem Northern Explorer, eine Art Panoramazug, geht es sehr langsam von Auckland nach Wellington. Zehn Stunden an Bord können ganz schön lang sein. Aber wir wurden mit ein paar spektakulären Aussichten belohnt.

Auckland, 20.12.2023

In der Auckland Art Gallery gibt es kostenlos Kunst für alle. Zusätzlich wechselnde kostenpflichtige Ausstellungen. Wir haben uns die Arbeiten der ersten international angesehenen chinesischen Designerin Guo Pei angesehen. Wahnsinn!

Hannover, 14. Dezember 2023

Die Koffer sind gepackt.

Hongkong, 16.12.2023

Die halbe Strecke ist geschafft. Nach zehn Stunden Flugzeit sind wir in Hongkong angekommen. Irgendwie ist hier alles größer. Den Tag verbringen wir in einem Hotel mit eingebauter Mall - ein Paradies für Schnäppchenjäger.

Die letzte Zigarette von Herrn Skai im Skai, äh Skygarden in Hongkong.

 

Auckland, 17.12.2023

Ankunft in Auckland. Endlich geschafft: Wir sind in Neuseeland. Nach einem Kontroll-Marathon durch den Flughafen ging es bei strahlendem Sonnenschein nach Ponsonby in unser Hotel. Laut Taxifahrer hatte es in letzter Zeit viel Regen gegeben. Hoffen wir, dass es jetzt schön bleibt.

Love is in the Air.

The Skai  Tower ist von überall gut zu sehen.

Auckland, 18.12.2023

Vom Sky Garden in Hong Kong bis zum Sky Tower in Auckland - überall wird Hollows Name falsch geschrieben. Trotzdem: Schöne Aussicht von da oben.

Man gut, dass die Glasscheibe 3,8 mm dick ist ...

Blick in den Aufzugschacht - schön, so ein gläserner Boden.

 

Impressionen aus Auckland City.

Exzellente Dauerausstellung im Maritime Museum.  Von der Ankunft der ersten Maori über europäische Aussiedler, von Kriegskanus bis zu Yachten, die den America-Cup für Neuseeland gewonnen haben.

Das Civic-Filmtheater, einer der letzten Kinopaläste seiner Art - weltweit. Die Frauen der All Blacks? Street Art im Kaufhaus-Viertel.

Unsere erste Unterkunft: Ponsonby Manor. In unserem Zimmer gibt es eine Kaffee-Ecke, obwohl es bis zur Küche nebenan nur zwei Meter sind. Es mangelt nicht an Kissen, die kein Mensch braucht, aber an Platz, um sie irgendwo zu verstauen.  Und einen Schrank gibt es auch nicht.

Auckland/Devonport, 19.12.2023 

Die Tickets für das Maritime Museum sind zwei Tage lang gültig. Sonst würde man auch nicht alles ansehen können.

Man hat ja keine Vorstellung, wie lang so ein Achter ist (mit dem Neuseeland 1972 Olympiasieger wurde) ...

Ausflug mit der Fähre nach Devonport. Wirklich beeindruckend ist die Großblättrige Feige Old Albert, mit gewachsenen Stützen.